Domberg
Der Domberg ist ein Ort, an dem sich einst eine Burgsiedlung des fürstlichen Geschlechtes von Přemysl befand. Sie wurde im Jahr 1096 erwähnt und erstreckte sich über etwa 6 Hektar, verschwand jedoch spurlos. Gegen 1057 gründete Fürst Spytihněv II. dort das Kapitel zusammen mit einer Kirche, was die im örtlichen Archiv aufbewahrte so genannte Gründungsurkunde des Leitmeritzer Kapitels belegt. Der erste Kapitelpropst hieß Lanc, der vom Chronisten Kosmas erwähnt wird, und zwar im Zusammenhang mit seiner Kandidatur für den Bischofsstuhl in Prag, was seine bedeutende Stellung beweist.
Anstelle der Burg wurde eine Fischerkirche des heiligen Georg erbaut. Sie wurde im Jahr 1387 erwähnt und im Jahr 1876 niedergerissen. Der anliegende Teil der Burgsiedlung wurde der Stadt angeschlossen und in den Jahren 1253 bis 1262 als "Neue Stadt" angesiedelt, wobei die Kirche des heiligen Wenzels als deren Zentrum galt. Nach der Gründung des Bistums ließ Bischof Maxmilián Rudolf Schleinitz Fundamente zur Errichtung einer abgeschlossenen Kirchenanlage im östlichen Teil des Hügels im Jahr 1655 legen. Die Anlage erstreckte sich über etwa 3 Hektar und wurde durch eine etwa 750 m lange Schanzenmauer mit drei Toren abgegrenzt.
Das Haupttor im Norden, das am Ende der Straße Dómská steht, wurde im Jahr 1662 erbaut und ist mit dem Wappen des ersten Bischofs Schleinitz und mit der Jahreszahl 1622 versehen. Das westliche Tor ist kleiner und im Barockstil ausgeführt. Das östliche Tor erhielt das heutige Aussehen im Jahr 1808. In der Anlage gibt es den Dom St. Stephan, die Bischofsresidenz, das Gebäude der Diözesankurie (vormals im Jahr 1735 von Octaviano Broggio erbautes Priesterseminar), die neue im Jahr 1886 erbaute Propstei und die Kanonikerhäuser, die im südlichen Teil stehen und in den Jahren 1674 und 1717 errichtet wurden.